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HP ProLiant DL320G5p

DELL Hardware ist absolut nicht schlecht, aber da es bei internen Projekten immer den Vorteil gibt das man mal einfach etwas neues testen kann, haben wir mal bei einem Lieferanten in Bremen HP Hardware geordert. Für das angestrebte Projekt sollte ein DL320G5P mit folgenden Eckdaten reichen:

  • QuadXEON 2,13 Ghz
  • 8 GB RAM
  • 2x 500 GB SATA
  • Hardware RAID

Im Angebot wurde kein getrennter RAID Controller, sondern der Onboard ICH9R vorgeschlagen. So weit so gut. Die Platten waren nur als SATA150 angegeben von daher klang der Vorschlag diese einfach getrennt beim Großhändler zu bestellen sehr verlockend, mal davon abgesehen das die guten Seagate 24/7 Platten dort nur ein Sechstel kosten und HP sowieso Seagate überlabelt.

Lieferung
Bestellvorgang und Lieferung gingen insgesamt sehr schnell über die Bühne und nach wenigen Tagen befand sich das System in unserer Technik. HP Kennern wird im obigen Absatz schon das leichte Grinsen gekommen sein, das uns beim auspacken des Servers relativ schnell vergangen ist. Von anderen Lieferanten/Herstellern ist man es gewohnt das die Rahmen für die Festplatten zum Lieferumfang des Servers gehören, bei HP ist dies anders, da gehören die Rahmen zu den Festplatten. Leerrahmen bietet HP natürlich nicht an. Es gibt da zwar einen Lieferanten in Berlin, aber zwei Festplatten mit Rahmen kosten nur ganz wenig mehr als leere Rahmen, also zwei 80 GB Platten geordert.

Onboard RAID / ICH9R
Nun, man kann diese RAID Funktion unter Linux nutzen, man kann, aber das ist alles andere als schön mal davon abgesehen das man dann auf LVM verzichten muss. Es gibt da zwar einen günstigen RAID Controller von HP der sogar günstiger als einer von 3ware ist, zum einen ist hier aber wieder das Monitoring unter Linux fraglich und zum andern verfügt dieser Controller über keinen Cache. Also beim Großhändler einen 3ware Controller bestellt.

3ware Controller und HP ProLiant
3ware Controller funktionieren in Servern von DELL hervorrragend, in Servern von HP nicht. Dazu findet man, wenn man einmal einen 3ware Controller in einen HP Server eingebaut hat und nach der Fehlermeldung im Internet sucht, auch einen interessanten Thread im HP Support Forum. Jedenfalls darf sich der arme 3ware Controller nicht im BIOS verewigen weil dieses ihm zu wenig Speicher zur Verfügung stellt. 3ware kann es nicht nachbauen da sie keine HP Maschine haben und HP will es nicht ändern, da nach deren Meinung der Controller nichts taugt wenn er in 40% aller weltweit eingesetzten Server nicht funktioniert. Aber, es ist ja ein Testsystem also wird ganz einfach das eigene Rescue hochgefahren über das auch das RAID eingerichtet werden kann. Natürlich kann der Server, obwohl der Controller im BIOS zumindest als RAID Boot Device auftaucht, nicht von diesem booten. Aber der Server kann ja von USB booten, testweise eine USB Festplattte angeschlossen und GRUB auf diese verfrachtet, der Server fährt hoch.
Da aber nun ein Server mit hängender USB Platte im RZ doch ein klein wenig dämlich ausschaut, wäre da noch die Möglichkeit einen USB Stick zu verwenden, den man zudem am internen USB Anschluss verschwinden lassen könnte. Alle USB Sticks die wir auftreiben konnten, können zwar ReadyBoost, jeder Rechner bootet von diesen nur der HP Server nicht. Aber es gibt noch einen Geheimtipp: Eine miniSSD für den SATA Anschluss, die gibt es für wenige EUR und für GRUB reicht es. Nach diesem kleinen Upgrade fährt die Kiste nun anstandslos hoch. Die Activity LEDs für die Festplatten funktionieren natürlich auch nur wenn ein HP RAID Controller eingesetzt wird, außer man bastelt das notwendige Kabel selbst zusammen,

iLo2
Die bisherigen kleinen Minuspunkte gehen nun nicht wirklich auf das Konto von HP, eher auf das eigene. Aber der ProLiant sammelt mit iLo2 gewaltig Pluspunkte, dieser integrierte Chip lässt das Herz eines jeden Administrators höher schlagen, Reset etc. geht zwar auch mit DELLs IPMI, aber die Serielle Konsole ist das absolute “Non Plus Ultra”. Wer dann noch ein wenig Kleingeld übrig hat kann durch eine einfache Lizenz den Funktionsumfang noch einmal erweitern, wie zum Beispiel dann die KVM Funktion oder das einbinden von Medien (zum Beispiel iso auf Netzlaufwerk) als Laufwerk. Diese Punkte kann DELL nur mit der optionalen DRAC erfüllen.

Gehäuse / Montage im Rack
Für uns sehr wichtige Punkte sind immer die Beschaffenheit der Gehäuse und ganz besonders die Montage im Rack. Bei Chenbro ist das ein absoluter Reinfall gewesen und sieht trotz einiger Stunden die in die paar Systeme investiert wurden immer noch aus wie ……. (die Easy Mounting Rails sind in DE nirgendwo zu bekommen). Anders bei DELL, hier kann problemlos eine Person innerhalb weniger Minuten einen Server alleine montieren, ob nun einfache Versa Rails oder die Luxus Sliding Rails, die Montage geht einfach von der Hand und das Ergebnis überzeugt, praktisch wie auch optisch. Bei HP ist das Gehäuse gut aufgebaut, alles lässt sich gut verstauen und im Ernstfall lässt sich das Gehäuse um zwei weitere auf insgesamt vier Festplattenlaufwerke erweitern (SATA 3,5″). Als kleine Bonuspunkte wäre hier das ausziehbare “Papp Seriennummern Label” und der Torx Schlüssel der sich am hinteren Teil des Gehäuses befindet.
Die Montage im Rack ist in wenigen Minuten erledigt, gegenüber allen anderen Systemen die wir schon getestet haben, ein völlig neues Konzept, der Server wird einfach auf die mitgelieferten und vorher im Rack montierten “Winkel” geschoben, es wird hierbei nichts am Server selbst befestigt. Im Luxusbereich würde das natürlich Punktabzüge bedeuten da sich nicht der ganze Server “schwebend” herrausziehen lässt, aber da dies, so wie es gelöst wurde, absolut praktisch und funktionell ist, gibt es natürlich keine Punktabzüge.

Fazit
Der ProLiant DL320G5P überzeugt von Anfang an, alles ist gut überlegt und so wie es bei einem Server sein sollte. Besonderheiten wie iLo2 und die kleineren Dinge zusammen mit der einfachen und praktischen Montage im Rack runden das ganze System ab. Wenn man auf Fehler die man bei einem Testgerät ruhig einmal machen darf verzichtet, eben alle Komponenten von HP einsetzt, kann man auf ein solides und von Anfang an perfekt funktionierendes System bauen. Der Server verrichtet seit mehr als einer Woche nun seinen Dienst im RZ als XEM Dom0 für unsere Entwicklungen und Tests, die Performance ist dabei hervorragend. Und wir werden langfristig viel mehr Hardware von HP bestellen. Zum Zeitpunkt dieses Posts wurde bereits weitere Hardware für produktive Projekte geordert.

HP ProLiant DL320G5P

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